Mittwoch, 22. Februar 2006

Juli Zeh: Spieltrieb


zeh("Hanni und Nanni auf der Porno-Penne")

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Gehe ich nach den Rezensionen, muss ich wieder einmal sagen: Du liest immer das Falsche. Na, dann back to the roots und her mit Musil. Hat jemand "Der Mann ohne Eigenschaften" im Schrank? Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich dabei sogar um zwei Werke.

Jetzt wurde es erstmals auf die Bühne gebracht und ist bis Ende April im Schauspielhaus Hamburg zu sehen.
Maultäschle - 24. Feb, 16:27

Juli Zeh

MMhh - also das liest sich in den Rezensionen doch wohl eher schlecht...
Ich kenne von Juli Zeh bisher nur Adler& Engel und das fand' ich ziehmlich brilliant - ist aber auch schon wieder eine Weile her.

ludvica - 25. Feb, 13:03

Ja, die heiligen Rezensenten!

Ehrlich gesagt haben mich die schlechten Rezensionen auch durcheinandergebracht. Zugegeben: ich habe Musils "Mann ohne Eigenschaften" noch nicht gelesen und kann die Kritik des Ideen- und Sprachklaus nur hinnehmen. Ich mag jedoch Zehs Sprache sehr und auch die Thematik fand ich spannend.
Adler und Engel habe ich noch im Schrank, das steht als nächstes auf der Leseliste.
presidentessa - 2. Jul, 18:52

Spielsucht

Mir ist egal, was ihr für Kritiken gelesen habt. Die einzige Rezension, die ich gesehen habe, hat das Buch nicht mit dem darin vielzitierten Herrn Musil in Verbindung gebracht, sondern mit Nabokovs "Ada oder Das Verlangen. Aus den Annalen einer Familie."
Das Buch habe ich jedenfalls nicht mehr aus den Händen legen können. Es glimmt immer noch nach in mir. Es hat auch hohes Identifikationspotenzial, musste ich erschreckenderweise feststellen. Wahrscheinlich mit ein Grund, warum es mich so fasziniert hat. Ich könnte es glatt sofort nochmal lesen. Am besten hat mir folgende Stelle gefallen:
"Auf die neue Schule hatte ich mich gefreut. Nach den Sommerferien aber fand ich mich in einer Klasse zwischen fünfundzwanzig Leuten wieder, die mich nicht das Geringste angingen, und spürte sofort, dass alles beim Alten geblieben war. Vielleicht neige ich dazu, nicht nur auf das falsche, sondern auf nichtexistente Pferde zu setzen, und mich später zu wundern, dass ich weder gewonnen noch verloren habe."
Heute morgen saß ich im Zug inmitten von Oberstufenschülern auf einer Kursfahrt. Ich fühlte mich sofort ins Buch versetzt.

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